von Celina Distler

Der Arbeitsplatz von morgen: Herausforderungen und rechtliche Anforderungen.

Quelle: Pixabay / pexels

Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Hybride Arbeitsmodelle und Remote-Arbeit gewinnen zunehmend an Bedeutung. Diese Entwicklungen bringen nicht nur neue Chancen, sondern auch Herausforderungen mit sich, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und Datensicherheit. In diesem Blogartikel betrachten wir die zentralen Herausforderungen am Arbeitsplatz von morgen und beleuchten die rechtlichen Anforderungen sowie die notwendigen technischen und organisatorischen Maßnahmen.

Zentrale Herausforderungen.

  1. Verteilte Arbeitsumgebungen: Durch Remote-Arbeit und hybride Modelle müssen personenbezogene Daten nicht nur in Bürogebäuden, sondern auch in Home-Offices und unterwegs geschützt werden. Dies erfordert robuste Sicherheitsvorkehrungen und ein klares Verständnis darüber, wo und wie Daten verarbeitet werden.
  2. BYOD (Bring Your Own Device): Die Nutzung privater Geräte für berufliche Zwecke erhöht das Risiko von Datenverlusten und Cyberangriffen. Oftmals sind diese Geräte nicht ausreichend gesichert, was zu Sicherheitslücken führt. Unternehmen müssen klare Richtlinien für die Nutzung von privaten Geräten entwickeln.
  3. Cloud-Dienste: Die Speicherung und Verarbeitung von Daten in der Cloud kann Risiken wie Datenlecks oder unzureichende Verschlüsselung mit sich bringen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Cloud-Dienstleister strenge Sicherheitsmaßnahmen einhalten.
  4. Datentransparenz und -kontrolle: Mitarbeitende sollten stets darüber informiert sein, welche Daten erfasst und wie diese verarbeitet werden. Dies erfordert transparente Kommunikationsstrukturen und klar definierte Datenschutzrichtlinien.
  5. Datensicherheit bei mobilen Arbeitsplätzen: Unzureichend gesicherte Netzwerke oder Geräte können Einfallstore für Cyberangriffe bieten. Unternehmen sollten Sicherheitsprotokolle für mobile Arbeitsplätze implementieren, um Risiken zu minimieren.
  6. Rechtskonforme internationale Datenübermittlung: Der Zugriff auf Daten aus verschiedenen Ländern kann zu datenschutzrechtlichen Konflikten führen, insbesondere wenn der Zugriff außerhalb der EU erfolgt. Unternehmen müssen die geltenden Regelungen zur internationalen Datenübermittlung einhalten.

Rechtliche Anforderungen.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind entscheidend für den Schutz personenbezogener Daten am Arbeitsplatz von morgen. Dabei gilt es folgende Gesetze und Verordnungen zu beachten:

Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). 

  • Rechtmäßigkeit der Datenverarbeitung (Art. 6 DSGVO): Personenbezogene Daten dürfen nur verarbeitet werden, wenn eine rechtliche Grundlage vorliegt.
  • Einwilligung (Art. 7 DSGVO): Für viele Verarbeitungsvorgänge ist die ausdrückliche Einwilligung der betroffenen Personen erforderlich.
  • Transparenz (Art. 12-14 DSGVO): Unternehmen müssen betroffene Personen darüber informieren, welche Daten verarbeitet werden und aus welchen Gründen.
  • Datenminimierung (Art. 5 Abs. 1 lit. c DSGVO): Nur die für den jeweiligen Zweck notwendigen Daten dürfen erhoben werden.
  • Recht auf Auskunft und Löschung (Art. 15 & 17 DSGVO): Betroffene haben das Recht, Auskunft über ihre verarbeiteten Daten zu erhalten und deren Löschung zu verlangen.

Arbeitnehmerdatenschutz.

Der Arbeitnehmerdatenschutz wird hauptsächlich durch das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) in Verbindung mit der DSGVO geregelt. Überwachungsmaßnahmen sind nur unter strengen Voraussetzungen zulässig und Mitarbeitende müssen informiert werden.

Auftragsverarbeitung (Art. 28 DSGVO).

Für die Verarbeitung personenbezogener Daten durch externe Dienstleister sind klare Verträge erforderlich, die die Datenschutzpflichten des Dienstleisters regeln. 4. Rechenschaftspflicht (Art. 5 Abs. 2 DSGVO) Unternehmen müssen alle Verarbeitungsvorgänge dokumentieren und ein Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten führen. 

Sicherheitsanforderungen (Art. 32 DSGVO).

Angemessene technische und organisatorische Maßnahmen (TOMs) müssen getroffen werden, um die Datensicherheit zu gewährleisten. 6. Internationaler Datenverkehr (Art. 44-50 DSGVO) Bei der Übermittlung von Daten in Drittländer müssen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um das Datenschutzniveau der DSGVO zu gewährleisten.

Technische und organisatorische Maßnahmen.

Um den Herausforderungen am Arbeitsplatz von morgen gerecht zu werden, sind technische und organisatorische Maßnahmen unerlässlich. Diese Aspekte sind nicht nur entscheidend für die Effizienz und Produktivität, sondern auch für den Schutz sensibler Daten und die Einhaltung von Datenschutzvorschriften. Im Folgenden werden wir die wichtigsten Maßnahmen näher erläutern:

Verschlüsselung.

Die Verschlüsselung sensibler Daten ist ein wesentlicher Bestandteil eines umfassenden Sicherheitskonzepts. Sie sorgt dafür, dass:

  • Daten bei der Übertragung geschützt sind: Ob über interne Netzwerke oder das Internet – durch den Einsatz von Protokollen wie HTTPS oder VPNs werden Daten während der Übertragung unleserlich gemacht, sodass unbefugte Dritte keinen Zugriff darauf erhalten können.
  • Daten bei der Speicherung geschützt sind: Die Verschlüsselung von Daten auf Servern und Endgeräten stellt sicher, dass selbst im Falle eines physischen Zugriffs auf die Hardware die gespeicherten Informationen nicht ohne die entsprechenden Entschlüsselungsschlüssel zugänglich sind.

Zugriffsrechte.

Die Verwaltung von Zugriffsrechten ist entscheidend für den Schutz personenbezogener Daten. Dies erfolgt nach dem „Need-to-know“-Prinzip, was bedeutet, dass:

  • Einschränkung des Zugriffs: Mitarbeitende sollten nur auf die Daten zugreifen können, die sie für ihre spezifischen Aufgaben benötigen. Dies minimiert das Risiko von Datenmissbrauch und -lecks.
  • Regelmäßige Überprüfung der Zugriffsrechte: Zugriffsrechte sollten regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, insbesondere bei Änderungen im Mitarbeiterstatus (z.B. Wechsel der Abteilung oder Austritt).

Mehr-Faktor-Authentifizierung (MFA).

Die Implementierung von Mehr-Faktor-Authentifizierung ist ein effektives Mittel, um unautorisierten Zugriff auf Unternehmensressourcen zu verhindern. MFA bietet:

  • Zusätzliche Sicherheitsebenen: Neben einem Passwort müssen Mitarbeitende zusätzliche Informationen bereitstellen, z.B. einen einmaligen Code, der an ihr Mobiltelefon gesendet wird. Dies erschwert den Zugriff für Angreifer erheblich.
  • Erhöhte Sicherheit für Cloud-Dienste: Da immer mehr Unternehmen auf Cloud-Dienste setzen, ist MFA besonders wichtig, um sensible Daten in der Cloud zu schützen.

Regelmäßige Schulungen.

Um Mitarbeitende auf dem neuesten Stand der Sicherheitsanforderungen zu halten, sind regelmäßige Schulungen unerlässlich. Diese Schulungen sollten beinhalten:

  • Sensibilisierung für Sicherheitsrisiken: Mitarbeitende sollten über gängige Bedrohungen wie Phishing und Social Engineering aufgeklärt werden, damit sie potenzielle Angriffe frühzeitig erkennen können.
  • Aktuelle Datenschutzbestimmungen: Informationen über gesetzliche Anforderungen, wie die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), sind wichtig, um die Mitarbeitenden auf ihre Pflichten aufmerksam zu machen. 

Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA).

Bei der Einführung neuer Technologien ist die Durchführung einer Datenschutz-Folgenabschätzung von großer Bedeutung. Eine DSFA umfasst:

  • Identifikation potenzieller Risiken: Unternehmen sollten mögliche Risiken für die Rechte und Freiheiten von betroffenen Personen bewerten, die mit der Verarbeitung personenbezogener Daten verbunden sind.
  • Entwicklung von Maßnahmen zur Risikominderung: Nach der Identifikation sollten Strategien entwickelt werden, um diese Risiken zu minimieren, wie z.B. durch technische Sicherheitsmaßnahmen oder organisatorische Änderungen.

Backup-Strategien.

Regelmäßige, sichere Backups sind unerlässlich, um Datenverluste zu vermeiden. Eine effektive Backup-Strategie sollte Folgendes beinhalten:

  • Automatisierte Backups: Die Einrichtung automatisierter Backups sorgt dafür, dass Unternehmensdaten regelmäßig gesichert werden, ohne dass Mitarbeitende manuell eingreifen müssen.
  • Sichere Speicherorte: Backups sollten an sicheren, idealerweise externen Standorten gespeichert werden, um sie im Falle eines Ransomware-Angriffs oder Hardware-Ausfalls schnell wiederherstellen zu können.

Fazit.

Die Herausforderungen am Arbeitsplatz von morgen sind vielschichtig und erfordern eine umfassende Strategie, die rechtliche Anforderungen und technische sowie organisatorische Maßnahmen miteinander verbindet. Unternehmen, die proaktiv auf diese Herausforderungen reagieren, können nicht nur die Datensicherheit erhöhen, sondern auch das Vertrauen ihrer Mitarbeitenden stärken. In einer zunehmend digitalen Arbeitswelt ist der Schutz personenbezogener Daten ein entscheidender Erfolgsfaktor.

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