von Marco Rutzke

KI-Governance: So etablieren Unternehmen sichere Prozesse.

Quelle: AdobeStock / NDABCREATIVITY

Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in Unternehmensprozesse birgt immense Potenziale – aber auch erhebliche Risiken. Mit dem Inkrafttreten des EU AI Acts steht fest: Unternehmen müssen handeln, um ihre KI-Anwendungen sicher, ethisch und gesetzeskonform zu gestalten. Der Schlüssel dazu ist eine fundierte KI-Governance. In diesem Beitrag zeigen wir praxisnah, wie Unternehmen sichere Prozesse etablieren (von der Systeminventur über die Risikobewertung bis hin zu Freigabeprozessen für neue KI-Tools).

Was bedeutet KI-Governance?

KI-Governance bezeichnet den strukturierten Rahmen zur steuernden, kontrollierenden und transparenten Nutzung von Künstlicher Intelligenz in Unternehmen. Ziel ist es, Vertrauen, Sicherheit und ethische Standards zu gewährleisten (intern wie extern).

Systeminventur: Welche KI nutzt mein Unternehmen überhaupt?

Der erste Schritt zur effektiven Governance ist die KI-Systeminventur. Viele Unternehmen wissen gar nicht, welche KI-Tools im Einsatz sind – oft nutzen Mitarbeitende eigenständig ChatGPT, Midjourney oder andere Dienste im Browser.

Tipp: Führe eine interne Umfrage durch mit Fragen wie:

  • Welche KI-Tools nutzt du regelmäßig?
  • Für welche Aufgaben setzt du sie ein?
  • Werden sensible oder personenbezogene Daten verwendet?

Erstelle daraus eine zentrale Übersicht (Systemverzeichnis) mit Informationen zu:

  • Tool-Name & Anbieter
  • Anwendungsbereich
  • Eingesetzte Datenarten
  • Beteiligte Abteilungen

Risikobewertung: Was darf die KI – und was nicht?

Laut EU AI Act müssen Unternehmen jede KI-Anwendung nach Risiko einstufen:

Risikostufe
Beispiele
Maßnahmen
minimales Risiko KI-gestützte Grammatikprüfung keine regulatorische Anforderungen
begrenztes Risiko Chatbots, Textgeneratoren Transparenzpflicht (Kennzeichnung als KI)
hohes Risiko KI im Bewertungsverfahren, Biometrie strenge Auflagen: Dokumentation, Human Oversight
unannehmbares Risiko Social Scoring, manipulative Systeme verboten

Nutze ein Risikobewertungs-Template, um:

  • Eingabedaten
  • Output-Verwendung
  • Automatisierungsgrad
  • Risiko für Betroffene zu analysieren.

Prozesse für neue KI-Tools: Governance in der Praxis.

KI-Governance ist kein One-Shot-Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Etabliere deshalb klare Freigabeprozesse für neue Tools:

Empfohlener Freigabeprozess:

  1. Antragsstellung: Fachabteilung beantragt ein neues Tool
  2. Vorabprüfung: Datenschutz, Informationssicherheit & AI-Compliance bewerten das Tool
  3. Pilotphase: Testlauf mit ausgewählten Usern
  4. Finale Risikobewertung & Dokumentation
  5. Freigabe + Schulung der Mitarbeitenden

Optional: Etabliere ein KI-Governance-Board, das bei Hochrisiko-Anwendungen entscheidet.

Schulung & Awareness: Jeder ist mitverantwortlich.

Der AI Act fordert ausdrücklich: Mitarbeitende müssen über Risiken und Pflichten im Umgang mit KI geschult sein. Das betrifft nicht nur Entwickler, sondern alle Nutzenden.

Empfehlung:

  • Basis-E-Learning für alle (z. B. rechtlich & ethisch saubere Nutzung)
  • Vertiefende Trainings für Teams mit Hochrisiko-KI (z. B. HR, Legal, Data Science)

Tipp: Halte Schulungen und Awareness-Maßnahmen schriftlich fest – das schützt im Ernstfall vor Sanktionen.

Transparenz & Dokumentation.

KI-generierte Inhalte (Texte, Bilder, Videos) müssen gekennzeichnet werden, sofern sie nicht menschlich überprüft wurden.

Beispiel für rechtssichere Kennzeichnung auf Websites: „Dieser Text wurde mit Hilfe von KI erstellt und redaktionell überprüft.“

Zudem braucht jedes Unternehmen:

  • Eine zentrale KI-Dokumentation
  • Prozesse zur regelmäßigen Überprüfung von Tools und Anwendungen
  • Klare Richtlinien zur internen Datenweitergabe an KI-Systeme

Fazit.

KI-Governance ist Pflicht und Chance zugleich. Unternehmen, die heute schon in strukturierte Prozesse investieren, profitieren morgen von Vertrauen, Compliance und Innovationsvorsprung. Der AI Act kommt – und mit ihm eine neue Ära der verantwortungsvollen KI-Nutzung.

 

 

 

Dieser Artikel wurde mit Unterstützung von KI erstellt und anschließend redaktionell überarbeitet.

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