von Elli Bauer

Software kaufen oder mieten (Software as a Service)?

Mit Beginn des Cloud Zeitalters eröffnen sich neue Möglichkeiten Software Applikation zu betreiben: Variante 1: man kauft eine Software-Lizenz und darf dann die Software auf seinem Rechner installieren oder Variante 2: man nutzt einen so genannten Application Service Provider welcher die Software Applikation als Dienst (Service) vermietet.

Die Schnelllebigkeit in der heutigen IT-Welt fasziniert und frustriert zugleich. Auf der einen Seite werden durch Weiterentwicklungen viele Tätigkeiten erleichtert, auf der anderen Seite wird aber die Administrierung immer komplizierter.

Je Umfangreicher eine IT-Lösung ist, desto mehr Aufwand muss betrieben werden, um diese am Laufen zu halten. Des Weiteren werden aufgrund der umfangreicheren Leistungen und Features von Softwareprogrammen die Investitionskosten immer höher. Wird diese Software dann auf vielen Rechnern benötigt, kommen schnell ein paar tausend Euro zusammen. Aber welche Alternative gibt es, um die benötigte Software günstig zu erwerben und gleichzeitig den administrativen Aufwand zu verringern?

Seit einiger Zeit werden die Begriffe SaaS (Software as a Service) oder z.B. Cloud-Services in diesem Zusammenhang genannt. Aber was verbirgt sich dahinter? Ein Firmenwagen kann gekauft oder geleast bzw. gemietet werden. So ähnlich ist dies auch bei Software, die meist als Lizenz gekauft wird oder alternativ bei einem sog. Cloud Service Provider einfach gemietet wird. Die Vorteile liegen auf der Hand. Geringe Investitionskosten, da man eine kalkulierte monatliche Miete entrichtet. Gleichzeitig reduzieren sich die administrativen Tätigkeiten für den Betrieb auf fast Null. Updates, Patches, Datensicherungen oder sogar neue Releases werden von diesen Anbietern übernommen. Damit ist sichergestellt, dass die Software immer auf dem aktuellsten Stand ist.

Ein weiterer Vorteil ist zudem, dass die Software von jedem beliebigen Rechner oder sogar mit einem Tablet über das Internet bedient werden kann und steht damit ortsunabhängig zur Verfügung. Somit sind SaaS-Lösungen gerade für KMUs eine ideale Lösung die ständig steigenden Kosten für notwendige Software kalkulierbar zu halten und den administrativen Aufwand durch qualifiziertes Personal wesentlich zu verringern.

Kaufsoftware.

Wenn Sie sich entschließen, eine Software-Lizenz für eine Applikation (Anwendung) zu kaufen, erhalten Sie im Gegenzug in der Regel einen Lizenz-Code, mit dem Sie, die auf Ihrer eigenen Hardware installierte Software freischalten und nutzen können. Das Prinzip ist also gleich Ihrem Betriebssystem. Voraussetzung ist indes das Sie selbst im Besitz der notwendigen Hardware (IT-Infrastruktur) sind.

Vorteile von Kaufsoftware:

  • nur einmalige Kosten: Sie müssen keine monatliche Gebühr bezahlen, sondern nur einmalig die Anschaffungskosten tragen.
  • Sie geben keine Daten aus der Hand: dadurch, dass Sie alle Daten auf Ihrer eigenen Hardware bzw. IT-Infrastruktur speichern.

Nachteile von Kaufsoftware:

Die Nachteile sind gleichzeitig die Vorteil der Application Service Provider und werden aus diesen Grund an dieser Stelle nicht weiter ausgeführt.

Mietsoftware (Software as a Service).

Das Gegenstück zur Kaufsoftware bilden die Application Service Provider (kurz: ASP) bzw. Software as a Service-Anbieter (kurz: SaaS) oder auch Cloud Service Provider (kurz:CSP). Hinter diesen komplizierten Begriffen verbirgt sich nichts anderes als: Sie mieten sich bei einem Dienstleister ein.

Anstatt also eine Software zu kaufen, mieten Sie den Dienst bei einem Anbieter. Sie nutzen den Server des Dienstleister, erhalten Zugangsdaten, mit denen Sie sich bei dem Anbieter einloggen können. Dieses Verfahren hat sehr viele Vorteile:

Vorteile von Mietsoftware:

  • geringe Anschaffungskosten: Sie bezahlen eine laufende Gebühr, haben jedoch in der Regel keine Anschaffungskosten (für manche Software wird jedoch eine Einrichtungsgebühr fällig).
  • keine eigene Technik: Sie müssen sich nicht mit Installation, Wartung, Updates etc. herumschlagen. All dies übernimmt der Provider.
  • aktuelle Versionen: bei den meisten Mietsoftwareprodukten ist ein sogenanntes Software Assurance Paket inkludiert wodurch Sie immer die aktuellste Softwareversion erhalten.
  • weltweit einsetzbar: egal, von welchem Rechner in der Welt Sie sich anmelden, mit einem Internetanschluss und Ihren Zugangsdaten können Sie von überall aus über eine Webapplikation oder App auf die Software zugreifen.
  • geringe Hürden: Sie müssen keine besonderen technischen Mindestanforderungen erfüllen. Es ist egal, von welchem Rechner aus Sie sich anmelden. Sie müssen auch keinen eigenen Server betreiben.
  • guter Support: die meisten Provider haben einen schnellen und qualifizierten Support. Bei Kaufsoftware erhalten Sie das oft nicht.
  • Sicherheit: bei den meisten deutschen Providern versenden Sie Ihre Daten über zertifizierte Server, die Verbindung wird zudem fast immer über SSL verschlüsselt.
  • Backups: viele Provider machen regelmäßig Backups der Daten, so dass Ihre Daten tagesaktuell gesichert sind und nicht verloren gehen können.

Nachteile von Mietsoftware:

Sofern es als Nachteil gesehen werden kann, ist an dieser Stelle lediglich die anfallende Miete zu benennen. Jedoch sollte diese mit der oft bei Kaufsoftware geschlossenen Update- oder Wartungsverträgen ins Verhältnis gesetzt werden.

Dagegen erhalten Sie jedoch ein umfangreiches Leistungspaket und bleiben von vielen zeitraubenden und schwierigen Aufgaben wie Wartung, Updates, Sicherheits-Checks etc. verschont. In aller Regel lohnt sich der Einsatz von Mietsoftware im Gegensatz zu Kaufsofware deutlich.

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